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26.08.2019

Position der Spitzenverbände der Wohlfahrt

Einsatz für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft

„Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“
Karl Raimund Popper, Philosoph (1902 – 1994)

Die Spitzenverbände der Wohlfahrt im Land Brandenburg mit ihren Mitgliedsorganisationen stehen für eine demokratische, offene, vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen gleichwürdig teilhaben und Schutz erfahren – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung, Beeinträchtigung, Pflegebedürftigkeit oder Krankheit. Unsere Verbände werden getragen von der Idee der Gleichwertigkeit aller Menschen in Brandenburg in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten. Wir sehen uns verpflichtet, allen Ideologien der Ungleichwertigkeit entschieden entgegenzutreten.

Wir erkennen den Willen der Wähler*innen an und begegnen allen Parteien des Brandenburger Landtags mit dem nötigen Respekt. Jeder nationalistischen, antiegalitären und antisozialen Haltung die eine Ideologie der Ungleichwertigkeit propagiert, stellen wir uns jedoch mit aller Kraft entgegen. Rassistische und aggressive Inhalte, beispielsweise gegen individuelle Grundrechte wie die Gleichstellung von Mann und Frau, Inklusion als staatliches Ziel und gemeinschaftlichen Wert, das Recht auf Asyl oder die Aufnahme von Geflüchteten sind mit unseren Werten unvereinbar. Sie sind keine Basis für unsere Arbeit, die dem Wohlergehen der Menschen in Brandenburg dient.

Unsere Grenze der Toleranz ist erreicht, wo sich politisch Verantwortliche menschenfeindlich, rassistisch oder antisemitisch äußern. Für solche Positionen bieten wir kein Forum und behalten uns vor, Diskutanten auf Eigenveranstaltungen das Wort zu entziehen oder von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen. Wir lassen uns nicht von antidemokratischen Parteien instrumentalisieren, weder durch Einladungen zu Anhörungen noch durch Besuche unserer Einrichtungen. Unsere Mitgliedsorganisationen beraten wir, wie es ihnen und ihren Mitarbeitenden gelingen kann, im Falle von Diskriminierung und Abwertung einzelner Menschen oder Gruppen gelingen kann, Wiederspruch zu leisten und eine demokratische Haltung zu zeigen.

Die Spitzenverbänder der Wohlfahrt sind Anwalt und Partner benachteiligter Menschen, sie fördern Selbsthilfe und Partizipation, sind Anbieter sozialer Dienstleistungen und fördern bürgerschaftliches Engagement. Ziel unserer Tätigkeit ist es, den Menschen in seiner Würde zu schützen und das solidarische Zusammenleben in einer pluralen Welt zu fördern. Wir treten in aller Klarheit jeder Form von Demokratiefeindlichkeit, Hass, Hetze, Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und Erniedrigung entgegen. Aus diesem Grund unterstützen wir als Mitglied das Aktionsbündnis Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

In Zukunft wollen wir noch stärker als bisher die Anerkennung von Verschiedenheit mit dem Engagement gegen Ungleichheit im Land Brandenburg verbinden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Grundlage der Menschenwürde, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit fördern.