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25.09.2014

LIGA fordert Stärkung der Freien Wohlfahrtspflege

„Die nächsten 5 Jahre nach der Landtagswahl 2014 sind richtungsweisend für die Zukunft Brandenburgs. Die komplexen Herausforderungen in den verschiedenen Handlungsfeldern der Sozial,- Bildungs- und Beschäftigungspolitik erfordern handfeste Lösungsansätze. Aus diesem Grund haben wir die Parteien aufgefordert, ihre Haltungen und Herangehensweisen zu zentralen Fragen transparent zu machen.“, erklärt die LIGA-Vorsitzende Anne Böttcher.

Vor diesem Hintergrund hat die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg die bisherige und zukünftige Politik der unterschiedlichen Parteien auf den Prüfstand gestellt. Hierfür wurden 23 Fragen aus den verschiedenen Arbeitsfeldern der Wohlfahrtsverbände in Form von Wahlprüfsteinen zusammengetragen und die fünf bereits im Landtag vertretenen Parteien (SPD, DIE LINKE, CDU, FDP und Bündnis ’90 / Die Grünen) um Antwort gebeten. „Diese wurden ausgewertet und auf www.liga-brandenburg.de zur Verfügung gestellt.“, hebt Anne Böttcher hervor.

Die Landesregierung muss die Qualität in der Kindertagesbetreuung verbessern!

Die schlechte Personalausstattung und eine hohe Quote systembedingter Teilzeitbeschäftigungen führen dazu, dass Betreuungsangebote – insbesondere für Kinder bis zu drei Jahren – in unzureichender Qualität angeboten werden können. „Dabei geht es nicht nur um mehr als eine Summe X zusätzlicher Fachkräfte in den Krippen, Kindergärten und Horten in den kommenden fünf Jahren, sondern um die Notwendigkeit eines präzisen Stufenplans, der über eine Legislaturperiode hinaus schrittweise Perspektiven für eine bessere Kindertagesbetreuung aufzeigt.“, führt Anne Böttcher aus.

Die Landesregierung muss Pflegestrukturen ausbauen und nachhaltig gestalten!

Die Beschaffenheit der jeweiligen Rahmenverträge berücksichtigt nicht die regionalen Besonderheiten im pflegerischen Bereich. Die Landesregierung muss die quantitative und qualitative pflegerische Versorgung nach dem SGB V und dem SGB VI unter Einbeziehung regionaler bzw. örtlicher Gegebenheiten ermöglichen. Hierfür ist die Vernetzung der einzelnen Wirkungsfelder in der Pflege unabdingbar. „Um die Zufriedenheit aller Beteiligten zu gewährleisten, bedarf es individueller und regionalspezifischer Lösungsansätze. Die Ausgestaltung pflegerischer Strukturen muss nach den betroffenen Menschen und ihren Bedürfnissen sowie Ressourcen ausgerichtet werden und nicht umgekehrt!“, unterstreicht Anne Böttcher.

Die Landesregierung muss die Querschnittsarbeit der Betreuungsvereine fördern!

Betreuungsvereine sind ein wichtiger Akteur bei der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und dienen der Vermeidung von gerichtlich angeordneten Betreuungen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören die Information und Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht als Instrumente der Selbstbestimmung. Anne Böttcher dazu: „Um die Querschnittsarbeit der Betreuungsvereine und ihre Wirkung im Sozialraum weiterzuentwickeln und langfristig eine verlässliche Beratung für die Brandenburgerinnen und Brandenburger zu garantieren, ist eine kostendeckende Förderung der Querschnittsarbeit notwendig.“

Die Landesregierung muss die Flüchtlings- und Migrationsberatung ausbauen!

Die Debatte zur Migrationspolitik darf nicht von der Diskussion um eine angebliche Einwanderung in Sozialsysteme überlagert werden. Ungerechtfertigte Ressentiments gegenüber Menschen mit Zuwanderungsgeschichte müssen einem verbesserten Miteinander und Zusammengehörigkeitsgefühl weichen, um den wesentlichen Zukunftsherausforderungen in Brandenburg begegnen zu können. Ein essentieller Bestandteil hierfür ist die Integration aller Menschen mit Migrationshintergrund. Anne Böttcher fordert daher eine vernünftige Beratungsinfrastruktur in Brandenburg: „Statt der bisherigen 5 Vollzeitberatungsstellen benötigen wir eine Vollzeitberatungsstelle in jeder der 18 Kommunen.“

Zudem ist es dringend erforderlich, ein Sozialmonitoring zu etablieren. Neben den fachlichen Diskursen mit Expertinnen und Experten von der Basis muss endlich auch eine gesellschaftliche und politische Anerkennung der Einrichtungen und Dienste als Wirtschaftsfaktor stattfinden. Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg sind Arbeit- bzw. Dienstgeber für 50.000 Menschen. Damit bieten sie den Menschen Arbeitsplätze und der Wirtschaft Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die die Grundlage für Wachstum sind.

Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg ist der Zusammenschluss der sechs in Brandenburg tätigen Spitzenverbände: Arbeiterwohlfahrt, Diakonisches Werk, Deutscher Caritasverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz  und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Ihr Ziel ist es, den Menschen im Land Brandenburg gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen sowie soziale Gerechtigkeit und Solidarität zu schaffen. Weitere Informationen: www.liga-brandenburg.de.

Pressemitteilung

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